17 Şubat 2016 Çarşamba

Bad Honnef: 12./13.02.2016 - Prof. Dr. Havva Engin hält Vortrag über Bildungsintegration von Flüchtlingen in Deutschland

@VeliAkademisiHD - Am 12./13.02.2016 nahm Prof.‘in Dr. Havva Engin an der Tagung der Konrad-Adenauer-Stiftung mit dem Titel 'Flüchtlinge in Deutschland – Schaffen wir das?' unter Leitung von Dr. Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff in Bad Honnef teil.

Die Tagung hatte sich zum Ziel gesetzt, das Thema 'Flüchtlinge in Deutschland' aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu beleuchten.

In das Themenfeld führte Wolfang Müller ein, Leiter des Amtes für Soziales und Integration der Stadt Hamm/Westfalen. Kenntnisreich berichtete Herr Müller von der Arbeit des 'Integration Points' in seiner Kommune, welchem die Aufgabe zukomme, alle administrativen Abläufe im Zusammenhang mit der Aufnahme und Integration von Flüchtlingen in die Kommune zu integrieren.

Im zweiten Teil der Veranstaltung stand die Bildungsintegration von Flüchtlingen im Mittelpunkt. Frau Prof. Dr. Engin begann ihren Vortrag mit der Präsentation Zahlen und Daten zu aktuellen Fluchtbewegungen. Ausgehend von den vorliegenden demografischen Grunddaten zeigte sie auf, wie in den vergangenen Monaten und Wochen die Zuweisung von Kindern und Jugendlichen mit Fluchtbiografie in die Bildungsinstitutionen der jeweiligen Bundesländer erfolgte. Demnach sind bis Ende 2015 mehr als 325.000 Kinder und Jugendliche im schulpflichtigen Alter neu in das deutsche Bildungssystem aufgenommen worden. Nach Angaben der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) werden für die Beschulung dieser Schülerklientel mehr als 25.000 neue Lehrkräfte benötigt.

In einem nächsten Schritt erläuterte Havva Engin das Prozedere, wie Kinder und Jugendliche mit Fluchthintergrund beschult werden; so werde diese Schülerschaft in spezielle Klassen, den 'Sprachförderklassen' bzw. 'internationale Vorbereitungsklassen' zugewiesen, wo sie nach einem besonderen Stundenplan zunächst die deutsche Sprache lernten, um zu einem späteren Zeitpunkt die Regelklasse besuchen zu können. Havva Engin wies in diesem Zusammenhang auf den großen Bedarf an geschulten Lehrkräften und passendem Lehr-/Lernmaterialien hin.

Die Integration von Flüchtlingsjugendlichen in den Ausbildungsmarkt bzw. Arbeitsmarkt könne nach Ansicht von Frau Prof. Dr. Havva Engin gelingen, wenn die rechtlichen Erleichterungen, die in den vergangenen Monaten von Seiten der Bundesregierung beschlossen wurden, greifen. Ziel sei es, den Jugendlichen den Erwerb von Schulabschlüssen und damit das Erlernen eines Ausbildungsberufs zu ermöglichen. Die aktuelle Datenlage für diesen Bereich zeige, dass davon auszugehen sei, dass die Hälfte der Jugendlichen und Erwachsenen im erwerbsfähigen Alter einen Schulbesuch im angemessenen Umfang vorweisen könne, jedoch die meisten über keine beruflichen Qualifikationen – adäquat den deutschen Anforderungen – verfügten.

Insofern bewertet Havva Engin als die größte Integrationsleistung, die in naher Zukunft zu erbringen sei, den Erwerb von Schulanschlüssen sowie die Anerkennung schulischer und beruflicher Qualifikationen von Flüchtlingen.

Frau Prof. Dr. Engin beendete ihren Impulsvortrag mit dem Hinweis, dass zur gelingenden gesellschaftlichen Teilhabe von Flüchtlingen – neben der Bildungsintegration - auch deren Integration in die Werte hiesigen Gesellschaft gehöre, was sich im Verhalten sowohl im öffentlichen Raum als auch in bilateralen Kontakten beweisen müsse. Gerade jungen Menschen müsse in Bildungsinstitutionen vorgelebt werden, auf welchen Grundlagen hiesige Bildungs- und Erziehungsvorstellungen fußen und diese – ohne Ausnahme - für alle Bürgerinnen und Bürger gelten.

Havva Engin schloss ihren Vortrag mit folgendem Statement ab:
'Zusammenfassend lässt sich festhalten, das mit den aktuellen Flüchtlingsbewegungen Menschen mit unterschiedlichen kulturellen und religiösen Prägungen nach Deutschland kommen, unter denen einige mit Werten, Geschlechterbildern und Haltungen sozialisiert sind, die von einheimischen Vorstellungen und Konventionen abweichen.
Für ein friedliches Miteinander erscheint es daher unabdingbar, bereits zu Beginn des Aufenthalts mit den Neubürgern über diese Inhalte und Themen ins Gespräch zu gehen, damit sie die geltenden gesellschaftlichen Gepflogenheiten und Verhaltensformen kennen lernen und sich angemessen im öffentlichen Raum bewegen!' @VeliAkademisiHD

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