5 Şubat 2016 Cuma

Speyer: 02.02.2016 - Fachtag Mehrsprachigkeit der telc GmbH und des Pädagogischen Landesinstituts Rheinland-Pfalz in Speyer


[@VeliAkademisiHD] - Die gemeinnützige telc GmbH richtete in Kooperation mit dem Pädagogischen Landesinstitut Rheinland-Pfalz in Speyer am 02.02.2016 eine Fortbildungsveranstaltung „Mehrsprachigkeit“ aus, an dem zahlreiche interessierte Fremdsprachenlehrkräfte und Deutschlehrkräfte teilnahmen.

Der Vormittagsblock wurde eingeführt mit einem Fachvortrag von Prof. Dr. em. Konrad Schröder von der Universität Augsburg zum Thema „Sprachen lernen ‚zwischen den Sprachen‘: Ein sprachen- und kulturenvergleichender Ansatz im schulischen Fremdsprachenunterricht“. Daran schloss sich der erste Workshop-Block an.


Der Nachmittagsteil des Fachtages begann mit dem Vortrag von Frau Prof. Dr. Havva Engin von der Pädagogischen Hochschule Heidelberg und widmete sich inhaltlich dem Schwerpunkt „Die Bedeutung der Herkunftssprachen in Schule, Arbeitswelt und Gesellschaft“ im Kontext von Mehrsprachigkeit.

Zu Beginn ihrer Ausführungen betonte die Referentin, dass es sich bei der Mehrsprachigkeitsthematik um eine sehr positiv besetzte in Europa und Deutschland handle und die Sprachenpolitik der Europäischen Union dezidiert die Mehrsprachigkeit der Bürgerinnen und Bürger unterstütze. Insofern erhielte der schulische Fremdsprachenunterricht große Rückendeckung.

Dieser Form der offiziellen Mehrsprachigkeit stünde eine inoffizielle Mehrsprachigkeit gegenüber, bei der es sich um die migrationsbedingte Mehrsprachigkeit handele, die weder sprachenpolitisch noch gesellschaftlich Anerkennung genieße und daher als „unerwünschte Mehrsprachigkeit“ angesehen werden müsse.


Im ihrem Vortrag erläuterte die Referentin die Gründe für die ablehnende Haltung von Schulpolitik und Bildungsinstitutionen gegenüber migrantischen Herkunftssprachen wie beispielsweise Türkisch, Russisch, Polnisch und Arabisch, obwohl in der Zwischenzeit zahlreiche internationale und nationale Studien den positiven Einfluss von Herkunftssprachenkompetenz auf die Zweitsprache Deutsch der Sprecherinnen und Sprecher belegten.

Frau Engin zeigte in ihrem Vortrag weiterhin auf, welche gesellschaftlich-ökonomischen Ressourcen ungenutzt bleiben, wenn die de facto vorhandene lebensweltliche Mehrsprachigkeit in Bildungskontexten keine Berücksichtigung findet.

Zum Abschluss ihres Vortrages stellte sie aktuelle Initiativen vor, die als ein Umdenken in diesem Bereich interpretiert werden können. Hierbei handelt es sich um die Konzeption von ersten bilateralen Studiengängen zwischen deutschen und ausländischen Hochschulen, die dezidiert Migrationssprachkenntnisse voraussetzen.


An den Vortrag schloss sich der zweite Workshop-Block an. In diesem Zusammenhang führte Frau Engin einen Workshop mit dem Titel „Sprachsensibler Fachunterricht für migrationsbedingt zwei-/mehrsprachige Schüler“ durch und ging insbesondere auf die aktuelle Spracherwerbssituation von jungen (unbegleiteten) Flüchtlingen ein. Sie stellte Praxismaterialien vor und exemplifizierte deren Einsatz im Fachunterricht.

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